New York City 2016 – Hot town, summer in the city…
Im August 2016 waren wir für knapp zwei Wochen in Manhattan. Dank einer sorgfältigen Vorbereitung (und viel Glück) war diese Reise – mit zwei kleinen Ausnahmen* – ziemlich ”close to perfection“.
Mit diesem Reisebericht möchte ich gerne denjenigen Anregungen, Tipps und Informationen zur Verfügung stellen, die entweder selbst eine Reise nach Gotham City planen – oder die sich einfach nur für NYC interessieren.
Die zwei Ausnahmen waren:
* Das Wetter war ununterbrochen sonnig, windstill… aber konstant über 36° (max. 41°) Temperatur und 90% relative Luftfeuchtigkeit… uff… Sommer in NYC kann brutal sein! Dazu die auf ca. 15° runtergekühlten Geschäfte auf der 5th Ave…. ein echtes “Wechselbad”!
** Coney Island war eine Mischung aus Strandprekariat, runtergekommener Dippemess und russischer Ausnüchterungszelle (zumindest in Brighton Beach)… bäh!
P.S. Wir haben uns das Meiste bei Anthony Bourdain abgeschaut (Ausser Bemelmanns Bar!) http://www.dailymotion.com/video/xo2jbj_the-layover-s01e02-new-york_travel
+++
Im vergangenen Jahr reifte bei uns die Erkenntnis, dass wir – 16 Jahre nach unserem letzten NYC-Trip (Silvester 1999/2000) – mal wieder Lust auf eine Reise an die US-Ostküste hatten. Da eine Präsidentschaft Donald Trumps aber nichts ist, was wir uns aus der Nähe anschauen wollten, haben wir uns entschieden, das noch in diesem Sommer umzusetzen. Außerdem hatte unser Junior gerade ein tolles Grundschulabschlusszeugnis gemacht – und da war die Reise zum “Capital of the World” auch so eine Art Belohnung und Vorbereitung auf die weiterführende Schule.
Zunächst war eine Unterkunft via AirBnB favorisiert… aber die daraus resultierenden hohen Flugpreiskosten haben uns dann doch zur “normalen” Kombibuchung Hotel/Airline bewogen. So war zumindest dieser Teil gar nicht mal so teuer.
Hin- und Rückflug mit dem neuen Lufthansa A380, Premium Economy. (Empfehlenswert. Auf dem Heimflug von Miami vor vier Jahren hatten wir nur Economy… und ich brauchte drei Tage, um meine Bandscheiben wieder an die richtige Stelle zu bugsieren!)
Es gab – im positivsten Sinne – keinerlei Vorkommnisse während des Fluges: Kaum Turbulenzen, gutes Essen, ein exzellentes Entertainment System. Einmal Captain America: Civil War, Batman vs. Superman und Avengers II schauen – und schon ist man angekommen.
(Das ist die Filmauswahl, die man sich genehmigt, wenn man mit einem 10-Jährigen reist!
Meine Bewertung: Civil War: ganz ok, Avengers II: schlechter als der erste, Bat vs Sup: bäääh!)
The Avengers ist aber ein gutes Stichwort: Unser Hotel liegt nur ein paar Blocks nördlich vom fiktiven “Stark Tower” aka Met Life Building an der Park Avenue. Unsere morgendliche Frühstückstour lag quasi auf der von Hulk, Iron Man und Thor gezogenen Schneise der Verwüstung… sah mittlerweile aber alles wieder ganz aufgeräumt aus:
Eigentlich war das Hotel etwas zu “Upper East Side”-mäßig für uns (Park Ave./Ecke 61st), aber via Expedia gar nicht mal so teuer… und ideal im Zentrum der Museen, Galerien, Restaurants und sonstigen Sehenswürdigkeiten (Central Park, 5th Ave., etc.) gelegen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir konnten die Mehrzahl unserer Ziel deshalb per pedes erreichen. https://www.expedia.de
Jungen Leuten (oder solchen, die ohne Kinder reisen und auf die “Piste” wollen) würde ich eher das Village, bzw. Tribeca, SoHo, NoHo in Lower Manhattan empfehlen. Z.B. das recht coole und bezahlbare The Jane Hotel http://www.thejanenyc.com im West Village.
Extremer Coolness-Faktor an unserem Hotel: Spike Lee war hier zum Essen (ich nehme nicht an, dass er als New Yorker hier ein Zimmer hatte… obwohl Udo Lindenberg und das Atlantik… mmmhh?!) https://www.loewshotels.com/regency-hotel
Allerdings war es mir zu peinlich, ihn zu fotografieren oder ihn um ein Selfie zu bitten…
https://www.youtube.com/watch?v=TiUzG-ys0A8
Der Blick aus unserem Fenster: Typisch Manhattan. 17 Stock in Richtung Plaza am Central Park.
Ich hab von dieser Aussicht so ca. 50 Fotos gemacht… obwohl es eigentlich gar nichts Besonderes ist… aber diese Feuertreppen, die Brownstones, die Tatsache, dass man die Straße nicht sehen kann, die Wasserspeicher auf jedem Dach… das ist so typisch Manhattan… geil!
Nach vorne raus war es allerdings extrem cool: Park Avenue mit Blickrichtung Met Life Building (ehemals Pan Am Building). Aufstehen, aus dem Hotel gehen, BAM! 100%-New York-Gefühl! Besser geht’s nicht! Rechtsrum, zwei Blocks und man steht direkt im Central Park. BAM! 200% New-York-Gefühl! https://de.wikipedia.org/wiki/Park_Avenue_(Manhattan)
Das bleistiftdünne Ding, dass da rechts oben rausragt, ist die neue, 426 m hohe Nr. 2 in Manhattan – gerade fertiggestellt aber noch nicht bezogen: 432 Park Ave. Eine Dreizimmerwohnung kostet 9,7 Mio. https://de.wikipedia.org/wiki/432_Park_Avenue
Direkt nebenan die Madison Avenue. Ich hab’ überall nach Don Draper Ausschau gehalten… aber er muss irgendwie woanders arbeiten. https://de.wikipedia.org/wiki/Mad_Men
Bevor wir ins Shopping-Bermudadreieck Madison‑, Park‑, und 5th Avenue eingetaucht sind, haben wir ein paar Sightseeing-Punkte abgehakt. In diesem Fall sogar mit mehr Spaß, als gedacht:
Der Central Park Zoo. Bekannt aus den Madagascar-Filmen. Zwar recht klein – sogar im internationalen Maßstab – aber sehr schön zurechtgemacht. Die Spieluhr auf dem Bild unten führt immer zur vollen Stunde eine kleine Show auf… und mittags eine große.
Außerdem war es einigermaßen schattig und in den einzelnen Häusern auch angenehm klimatisiert. Denn eine der wenigen Unperfektheiten auf dieser Reise war das Wetter: Ständig strahlender Sonnenschein, kein Wind, kaum Wolken… und z.T. über 41° im Schatten bei 90% relativer Luftfeuchtigkeit… *ächz* (Durchschnittstemperatur über 10 Tage bei 37°!)
Für kleine und große Kinder ein schöner zwei-Stunden-Ausflug und durchaus eine Alternative zum Bronx-Zoo (obwohl der natürlich viiiiiel größer ist: http://bronxzoo.com).
Kontaktdaten für den CPZ: https://centralparkzoo.com
Aber dann, aber dann. Das MoMA.
Man sagt den US-Amerikanern ja immer etwas Kulturlosigkeit nach. Und man sagt auch, dass New York eigentlich gar nicht richtig USA sei… in diesem Falle stimmt das wohl beides. Die Stadt ist bis unter den Dachfirst voll mit Kunst, Kultur, Medien, Literatur, Museen, Galerien usw. Und der Rest des Landes… nunja… die Art Miami vielleicht und das Smithsonian in DC… ok.
Und entspannt sind sie dabei… Wahnsinn. Im Rijks-Museum in Amsterdam wird man schon angeschnauzt, wenn man dem Sohn die gezeigte Kunst zeigen und erklären will. Und im MoMA ist alles locker und easy.
https://de.wikipedia.org/wiki/Museum_of_Modern_Art
Das ganze Museum ist echt zum Wohlfühlen. Alleine die Besucherkantine… mjam mjam… der beste New York Cheesecake den ich je irgendwo gegessen habe. Und gar nicht mal teuer.*
* das war ’ne echte Ausnahme. Sonst ist sehr viel sehr teuer in Manhattan.
Natürlich sind auch die großen, bekannten Klassiker da: Andy Warhols Campbells Soup-Drucke.
https://de.wikipedia.org/wiki/Andy_Warhol
Das hier wollte ich schon immer mal im Original sehen: Richard Avedons berühmtes Portrait der Beatles. Heutzutage mach’ ich so ’ne Verfremdung mit Photoshop in fünf Minuten… aber 1967 war das noch eine ganz andere Herausforderung: Solarisation, Crossbelichtung, etc. Wahnsinnsarbeit! Einer der größten Fotografen aller Zeiten!
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Avedon
Was ich übrigens nicht wusste – und gerade eben erst im Wikipedia-Artikel gelesen habe… der Film “Ein süßer Fratz” mit Audrey Hepburn basiert auf Avedons Leben… muss ich mir dann auch mal anschauen!
Hier noch ein weiterer Warhol-Klassiker:
Und auch das hier macht mir das MoMA so sympathisch: Die bewusst unscharf ausgelegte Trennung zwischen Kunst, Design, Mode, Technik, Erfindergeist, Fotografie und anderem.
Aber über den Pop/Op-Art-Bereich hinaus gibt es natürlich auch noch viele”Klassiker” der modernen Kunst, des Kubismus, Fauvismus, Impressionismus, Expressionismus…
Gaugain, van Gogh…
Picasso, Mondrian, Klimt, Rothko… alle da!
Und auf den hier steh’ ich auch besonders: Jackson Pollock mit dem Bild “One: Number 31″.
Wer sich für den Künstler interessiert, es gibt einen sehr guten Film von und mit Ed Harris.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jackson_Pollock
Jasper Johns berühmte Interpretation der Stars ‘n Stripes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jasper_Johns
Aktuell gibt es noch eine Sonderausstellung zum Werk von Bruce Corner.
Kannte ich vorher nicht, war ganz ok…
Neben der Kunst, verfügt das MoMA auch noch über einen wirklich schönen kleinen Park. Der Aufenthalt in demselben war jedoch wegen der unglaublichen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit ein eher kurzes Vergnügen.
Sogar diese Statue ist schon geschmolzen und umgekippt…
Das MoMA. Wir waren zum ersten Mal dort. 1999/2000 hatte es für einen Besuch nicht gereicht.
Ganz klar mein absolutes Lieblingsmuseum zum Thema Kunst. Interdisziplinär, progressiv und genial… genauso soll es sein!
…
Vom MoMA sind es nur ein paar Blocks bis zum Times Square. Aber kulturell ist es so, als spränge man von den weissen Stränden Long Islands auf die dunkle Seite des Mondes… und ich meine nicht die Seite, von der Pink Floyd gesungen haben…
Was für ein Geblinke und Gedrängel. Wer den Times Square besuchen möchte, sollte sich die späte Dämmerung aussuchen. Da wird in einem grandios-absurden Schauspiel auf 5.000 qm in einer Nacht der Durchschnitts-Jahresstromverbrauch von Rheinland-Pfalz verballert.
Wir waren 1999 schonmal nächtens am Times Square… da hatte es noch etwas von den berüchtigten 70ern… mittlerweile ist dort der Disney Superstore, der M&M‑Superstore und bis vor kurzem auch noch den Toys ‘R us-Superstore… man kann also sehen, die Kundschaft hat sich dramatisch gewandelt. Obwohl… der M&M‑Laden ist ähnlich grausig, wie ’ne echte New Yorker Messerstecherei…
Direkt am Times Square der M&M‑Laden. Meine Mitreisenden waren im Zustand ekstatischer Verzückung… und haben pfundweise Süßigkeiten und M&M‑Merchandisingartikel gekauft.Das Ganze bei ohrenbetäubender, süßlicher Popmusik und einem Gedränge wie am Ortsausgang von Pompeji, ca. 79 n. Chr.
Anschließend gab es einen weiteren (nicht nur kulinarischen) Höhepunkt: der Burger Joint im Le Parker Meridien Hotel.
Jedem New York-Reisenden sei diese Hamburger-Absteige wärmstens ans Herz gelegt!
Es handelt sich simplerdings um einen der besten Burgerläden, den man sich denken kann.
Kaum sichtbar hinter dem Empfangsbereich im Le Parker Meridien, einer Abstellkammer gleich – und etwa genauso runtergerockt, befindet sich diese Perle der Fast-Food-Gastronomie.
Selbst das geheiligte CBGBs dürfte dagegen gepflegt ausgesehen haben. Sämtliche Wände, Lampenschirme oder Poster waren bis zur Unkenntlichkeit getaggt, beschmiert, beschriftet oder verziert… Wahnsinn!
Dabei war die Musik extragut, die Bedienung nett, kompetent und witzig, die Atmosphäre entspannt und das Essen oberklasse.
Philipp hat sich auch verewigt. Mit einem Gruß an Leonora. Siehe obere rechte Ecke des weißen Aufklebers! Mehr Platz gab’s nicht!
Der Hammer! Burger Joint. http://www.parkermeridien.com/eat/burger-joint/
Btw.: Cash only… no credit or debit cards accepted! You’ll need some bucks in your pocket!
Heimwärts haben wir dann noch ein bisschen Blue Hour mitgenommen… ach, New York! Seufz!
Und ich dachte, die Straßen in Manhattan dampfen nur im Winter… aber Pustekuchen… sie dampfen immer… und zwar nicht zu knapp. Ich möchte mal wissen, was da rauskommt! (Wahrscheinlich der Atem von Godzilla, der da immernoch in der Kanalisation schlummert!
(Übrigens ein perfekter Film (der vom Emmerich), wenn man sich auf NYC einstimmen will.
Ein neuer Tag (wieder 38°) ein neues Glück. Heute mal die Klassiker auf der Fifth Avenue.
Als erstes: Rockefeller Center. Hier ist Manhattan ganz und gar amerikanisch.
Anschliessend: the Empire State Building.
Der Name bezieht sich auf den Nickname des States New York: The Empire State.
https://de.wikipedia.org/wiki/Empire_State_Building
Ausgesprochen teuer – 90$ für drei Personen… aber was soll man machen…
https://www.esbnyc.com/de
Die Aussicht ist überragend. Wir sind immer am Anfang unserer New York-Reisen ins ESB gegangen… da hat uns der Jet-Lag früh rausgetrieben… und dann sind die Schlangen am Schalter noch nicht so lange… dennoch: Bis man oben ist, geht ’ne knappe Stunde ins Land.
Bei den nachfolgenden Bildern gerne die Melodie von Sinatras “Theme from New York” mitsummen… (Alternativ “Empire State of mind” von Jay‑Z und Alicia Keys)
Da unten links im Park liegt übrigens der Shake Shack, auf der Hälfte zwischen dem Madison Square Park und dem zweiten kleinen Park am linken Bildrand (Union Square Park) ist das neue Büro von Stefan Sagmeister, direkt rechts neben dem Flat Iron Building ist Eisenbergs Sandwich Shop (BESTE Pastrami-Sandwiches der Welt!)
New York-Feeling: 300%. Off the limits!
(Und ein 10-Jähriger, der den Mund nicht wieder zubekommen hat…)
+++
Anschließend, wieder eine Empfehlung von Tony Bourdain, Mittagessen beim Shake-Shack im Madison Square Park. Nicht 100% so gut wie im Burger Joint, aber dafür im Freien, im Schatten, unter Bäumen.
Hier ist das Flat Iron von unten zu sehen. Ehemals erster Skyscraper New Yorks.
https://de.wikipedia.org/wiki/Flatiron_Building
Vom Shake Shack, der an der 23rd. Street liegt, sind wir dann – gut gesättigt – quer rüber zur Highline gelaufen, DER (positiven) Überraschung dieses Urlaubs!
Obwohl ich davon wusste, war mir nicht klar, wie grandios dieses Konzept eines ”elevated Parks” tatsächlich ist. Eine ehemalige Güterhochbahn wurde zu einem knapp zweieinhalb Kilometer langen Kunst-Park-Gastronomie-Erlebniswalk auf der Lower Westside umgewidmet.
Etwa acht Meter über dem Boden schwebend, dem Gewühl auf Manhattans Straßen entronnen, kann man gemütlich entlangschlendern, die ausgestellte Kunst genießen, in lauschigen Sitzecken Platz nehmen, an den “Versorgungsstationen” leckeres Craft-Beer oder handgemachte Limonade trinken… und allenthalben entspannte New Yorker oder Touristen treffen. Leider haben wir es nur geschafft, die Hälfte ab 23rd. Richtung Lower Manhattan zu machen.
Großartig. Für jeden Manhattan-Besucher eine tolle Attraktion. Auch deshalb, weil sich die “Highline” überhaupt keine Mühe gibt, eine Attraktion zu sein! Sondern einfach nur zum entspannten und gechillten Verweilen einlädt.
My dear american friends, don’t be afraid, this is just art! (At least, we’re not in Europe!)
Kunst kann verstören… wir haben mindestens zwei Minuten gebraucht, um herauszufinden, ob das hier ein Performance-Artist ist – oder eine Statue!
Noch in den letzten Sekunden vor dem endgültigen Beweis (Anfassen!) sagte Heike: ” Wenn er sich jetzt bewegt, sterbe ich!”
Wer mehr wissen möchte über das jüngste NYC-Highlight:
https://de.wikipedia.org/wiki/High_Line_(New_York)
http://www.thehighline.org
Vom südlichen Ende der Highline ist es nicht mehr weit bis zum Financial District in Lower Manhattan.
Zentrales Wahrzeichen: Das neue One World Trade Center. Meiner Meinung nach ein etwas unspektakulärer Bau. Zwar waren die alten Türme an sich auch nichts Besonderes (die New Yorker sagten, das WTC sieht so aus, also ob jemand die Schachtel aufgestellt hätte, in der das Empire State Building geliefert worden ist) aber es waren Zwillingstürme, das war schon was Besonderes.
https://de.wikipedia.org/wiki/One_World_Trade_Center
Sehr viel aufregender ist der Oculus, die übergroße U‑Bahn-Haltestelle und Riesenmall von Stararchitekt Santiago Calatrava. Die Eröffnung fand während unseres Urlaubs statt.
Ebenfalls weitaus beeindruckender als das neue WTC1, ist das 9/11-Memorial. Auf der exakten Position des alten WTC befinden sich zwei riesige Wasserflächen die in einem dunklen, nicht einsehbaren quadratischen Abfluss münden. Jede Sekunde ergießen sich viele tausend Liter Wasser in dieses dunkle Loch ohne Wiederkehr…
Auch wenn mir der Pathos der Amis oft auf den Wecker geht, ist das hier wirklich Gänsehaut-mäßiggut gelungen: Still, bildhaft und extrem beeindruckend…
Und rundherum sind – in einer nicht enden wollenden Menge – all’ die Namen der Opfer des Terroranschlages vor 15 Jahren eingraviert.
An dieser Stelle vor sechzehneinhalb Jahren und rund 400 Meter höher, habe ich mit Freunden und Heike im Windows of the World einen Manhattan getrunken. Kann man sich kaum noch vorstellen.
https://de.wikipedia.org/wiki/National_September_11_Memorial_and_Museum
Vom WTC ginge dann weiter zur… richtig: Wall Street.
Zwei Dinge fallen auf: Erstens, die Bebauung ist so eng und hoch, dass man den Kopf förmlich in den Nacken legen muss, um überhaupt etwas vom Himmel zu sehen…
Und zweitens: Die Banken werden mit Eisenzäunen und Cops vom Rest der Bevölkerung getrennt (beschützt?). 1999/2000 war das noch nicht nötig. Damals war der Banker laut Eigenverständis immer noch ein “Master of the Universe”… und die Bevölkerung der USA stimmte damit weitestgehend überein…
Neben den vielen teuren Dingen, die man in NYC machen kann, gibt es tatsächlich auch ein paar völlig kostenlose Sachen. Z.B. die Staten Island Ferry. Ein prima Ersatz, wenn man die offizielle Reise zur Statue of Liberty umgehen möchte. Die Fähre legt in Lower Manhattan ab, fährt knapp an der Freiheitsstatue vorbei, legt kurz in Staten Island an und fährt wieder zurück.
Der Blick auf die Skyline von Lower Manhattan ist dabei hervorragend. Idealerweise macht man diese Fahrt in der Abenddämmerung bei klarem Wetter.
Auch in sw ein tolles Motiv:
Miss Liberty winkt freundlich herüber.
Auf dem Heimweg war es mal wieder Zeit, einer Bourdainschen Gastronomieempfehlung zu folgen. Diese hatte zudem den Vorteil, mal nicht Burger zu essen (obwohl die beiden Burgererfahrungen großartig waren!).
Eataly – ein neues (für amerikanische Verhältnisse) Gastronomiekonzept, dass es so ähnlich z.B. in Frankfurt schon seit Jahrzehnten gibt (Kleinmarkthalle). Direkt am Flatiron Building gelegen, ähnelt es einer italienischen Piazza mit Marktplatz, Ristorantes und Osterias.
Frisches Obst ist für die Amerikaner eine echte Sensation. Wenn’s dann noch Bio ist… ohoh!
Man muss ja mal ehrlicherweise zugeben, das bei uns auch nicht alles schlecht ist… insbesondere bei der Lebensmittelversorgung ist New York so absurd teuer, das ein Standard-Rewe oder Tegut von der Berger Straße in New York als neuer In-Place zu gelten haben müsste, in dem Stars wie Madonna, Robert de Niro oder Sean Diddy Combs einkaufen gehen.
Nichtsdestotrotz: Frisch aufgeschnittener Parmaschinken und Mortadella sind immer ein Genuss, egal ob in NYC, Frankfurt oder Mailand.
Und das habe ich extra für unsere Kunden und Freunde von der ’agrarzeitung’, Fleischwirtschaft und afz fotografiert!
Ein neuer Tag und wieder ein neues Glück: Heute fast vollständig rüber auf die Upper Westside.
Dazu mussten wir durch den Central Park. Bei diesem Wetter ein Genuss: Schattig und nicht so heiß und stickig wie der Rest der Stadt. https://de.wikipedia.org/wiki/Central_Park
Dabei kommt man an einigen berühmten Plätzen vorbei, wie z.B. dem Heckschen Playground, auf dem viele Baseball- und Softballfelder angelegt sind..
Und natürlich die “Strawberry Fields” unweit des Dakota Buildings, vor dessen Eingang 1981 John Lennon erschossen wurde.
Bis heute werden dort Blumen und Kränze abgelegt. Ach, wenn John Lennon heute noch leben würde… der hätte Donald Trump was zu erzählen!
https://de.wikipedia.org/wiki/Strawberry_Fields
Aber das eigentliche Ziel war das American Museum of Natural History, AMNH.
Wir waren angemeldet – und das war auch gut so, denn die Schlange am Eingang ging gefühlt einmal um den Central Par herum. So hatten wir einen schnellen unkomplizierten Zutritt durch den Spezialeingang, inkl. sämtlicher Sonderausstellungen.
Auch wenn ich das Frankfurter Senckenbergmuseum sehr liebe, muss ich sagen, dass das AMNH in einer eigenen Klasse spielt. Zumindest was das öffentlich zugängliche Museum anbelangt. Besser kann man Naturgeschichte kaum präsentieren. Die Dioramen sind außergewöhnlich gut gestaltet, die Exponate sind in hervorragender Verfassung und Art und Umfang der Ausstellung sind gigantisch. Wer auch nur im Ansatz Interesse an Naturgeschichte hat, ist hier bestens aufgehoben. Für Kinder ist es ohnehin der Wahnsinn!
Bei den Dioramen ist es oft sehr schwer zu sagen, wo die Einrichtung aufhört und die Malerei beginnt.
Bei solchen Dioramen brauche ich eigentlich keine Zoo mehr.
Nach Asteroiden, Dinosauriern, Blauwalen, Dioramen und vielem mehr gings zum Abendessen mal wieder an einen heiligen Ort: Eisenbergs Sandwich
Einen unaufgeregteren Ort kann man sich kaum denken. Wenn die Bedienung gefragt hätte, welches Jahr “draußen” ist – es hätte mich nicht gewundert. Hier drin hat sich seit 1929 kaum etwas geändert. Pastrami-Sandwiches. Perfekt. Nicht mehr – und nicht weniger.
Vier Finger dick Pastrami, leckeres Brot, saure Gürkchen, thousand Island Sauce und dazu einen Lime Ricky… aaaahhhh: Life is good!
An diesem Abend gab’s dann tatsächlich ein heftiges Gewitter. Mit der Folge, dass die Temperatur gleich hoch blieb… aber die Luftfeuchtigkeit auf 100% stieg. Fische aus dem Hudson erhoben sich über die Wasseroberfläche und schwamm… flogen durch die Strassenschluchten von Manhattan.
Am nächsten Morgen war wieder blauer Himmel und Sonnenschein. Genau richtig für diesen Tagesausflug: Das Yankee-Stadium in der Bronx. Es spielten die Yankees gegen die Toronto Blue Jays.
https://de.wikipedia.org/wiki/New_York_Yankees
Das Yankee Stadion wurde gerade erst neu renoviert… für 4 Billon Dollar (3,5 Mrd.Euro).
Tolles Stadion, tolle Atmosphäre. Leider haben die Blue Jays unverständlicherweise gewonnen.
Unverständlicherweise deshalb, weil ich die Regeln von Baseball nicht verstehe… obwohl diese zunächst ganz einfach klingen: Batter schlägt Ball und rennt dann rund um die vier Bases. Schafft er das, bekommt er einen Punkt.
Leider gibts von dieser – grundsätzlich einfachen Regel – gefühlt eine Million Ausnahmen.
Außerdem passiert beim Baseball oft minutenlang gar nichts… dann ein wenig… dann wieder gar nichts… und plötzlich rennen alle aus heiterem Himmel wild durch die Gegend und das Publikum bricht in frenetischen Klatschen und Jubeln aus.
Öhm… ja. Ham wa halt mitgeklatscht…
Aber im Großen und Ganzen: Echt toll. Super Atmosphäre, sehr entspannt, sehr freundlich und unter völliger Abwesenheit irgendwelcher Gewalt, Hooliganismus oder auch nur Pfiffen gegen die andere Mannschaft.
Ein Spiel bei den Yankees ist echt zu empfehlen. Selbst wenn man mit dem Sport persönlich noch keine Berührungspunkte hatte. Aber das Stadion der “Bronx Bombers” ist sozusagen heiliger Boden in den USA, die Fanshops sind prima… und von der Stimmung und Freundlichkeit können sich ausnahmslos alle deutschen Bundesliga-Fußballvereine eine mehr als nur dicke Scheibe abschneiden. http://newyork.yankees.mlb.com/index.jsp?c_id=nyy
P.S. Die Online-Ticket-Reservierung funktioniert tadellos.
Als wir am frühen Abend nach Hause kamen, sind wir kurz Bargeld holen gegangen und auf dem Rückweg schnell nochmal ins Waldorf-Astoria rein… mal gucken, wie die da leben… Die Einrichtung ist natürlich toll, aber das Waldorf ist vor allem eines: Ziemlich überteuert, selbst (eigentlich: besonders) in den günstigeren Appartements. Man lebt halt vom Ruf.
Am nächsten Tag stand wieder viel auf dem Programm.
Zuerst das Intrepid Sea, Air & Space Museum.
Ein mittlerweile ausgemusterter Flugzeugträger, der zum Museumsschiff umgewandelt wurde, beherbergt Schaustücke aus seiner aktiven Zeit, so z.B. einige Mercury-Kapseln aus dem Gemini-Programm der NASA, das erste Space-Shuttle, etliche Flugzeuge und Helikopter aus zweitem Weltkrieg bis hin zum kalten Krieg.
Auch wenn das für uns europäische Feingeister etwas martialisch ist, spannend war der Besuch auf jeden Fall. Und einen 10-Jährigen bekommt man damit gut unterhalten.
Begonnen hat die Dienstzeit der US Intrepid im Zweiten Weltkrieg, Stapellauf war im April 1943. Dementsprechend waren die ersten Flugzeuge noch Propellermaschinen: Hier eine Grumman TBF.
Das U‑Boot in Laboe bei Kiel habe ich schon oft besucht, aber hier sind die Dimensionen natürlich völlig andere. Die Intrepid hat Platz für rund 2.600 Mann Besatzung und etwa 80–100 Flugzeuge. Das sind Ausmaße wie bei einer kleinen Stadt.
Viele neuere Flugzeuge stehen auf dem Oberdeck. Hier eine F‑16.
Oder die F‑4 “Phantom”
Der Weltraum spielt auch eine große Rolle auf der Intrepid, hat dieser Träger doch mehrfach im Auftrag der NASA die Mercury-Kapseln aus dem Pazifik gefischt oder das erste (Weltraumuntaugliche) Space-Shuttle “Enterprise” transportiert.
Sowas gefällt allen Kindern…
Heike gibt das Kommando:”Kurs Süd-Süd-West… zum Woodbury Shopping Outlet!”
Blick von der Brücke auf’s Oberdeck.
Insgesamt ein schöner Besuch. Ein bisschen muss man den Hurra-Patriotismus und die Streitkräftebegeisterung der Amerikaner ausblenden, das ist für europäische Geschmäcker eindeutig zuviel. Wenn man es von der technischen und geschichtlichen Seite aus betrachtet aber ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Website des Intrepid Sea, Air & Space-Museums:
http://www.intrepidmuseum.org
Nach dem Museum wollten wir was Schönes Essen gehen… und da bot sich das “Frying Pan” an: http://fryingpan.com/site/
Nur etwa 15 Blocks südlich von der Intrepid, ebenfalls auf einem ausgemusterten Schiff gelegen, ist das eines der neueren Restaurant-Attraktionen. An verschiedenen Stationen kann man sich Fish&Chips, Calamares, Bier, Wein und was das Herz sonst noch so begehrt bestellen und abholen. Dabei kreischen die Möwen über einem, gluckert der Hudson unter einem und dank des Windes grillt man auch nicht so arg in der Sonne wie sonst.
Sehr gemütlich und eine gelöste Atmosphäre.
Selbst unter Deck bleibt der Charme des etwas rostigen Schiffs erhalten.
Bei gutem Wetter besonders für Familien mit Kindern sehr empfehlenswert. Coole Location, gutes, einfaches Essen und lecker Bier am Hudsonstrand… ach Herz, was willst Du mehr?
+++
Nach dem Essen sollst Du ruhen – oder tausend Schritte tun. Wir haben uns für Option zwei entschieden: Baseball spielen in den Chelsea-Piers!?
Nachdem wir gefüttert und gewässert waren, gings weiter den Hudson entlang zum Sportkomplex der Chelsea-Piers. Dort gibt es unter anderem die in den USA bekannten und beliebten Baseball-Cages. Du wirfst vier Quarters ein… und die Maschine serviert dir 10 schnelle Bälle, die du mit dem Baseballschläger hoch und weit auf die imaginäre Tribüne pfeffern darfst. Alle Ausrüstungsgegenstände hängen kostenfrei im Spind davor.
Das hat echt Spaß gemacht! Wir haben ein paar Bucks verballert… cool!
https://www.chelseapiers.com
Dann aber zum eigentlichen Highlight des Abends. Eine alte Freundin von mir ist schon vor Jahren nach New York übergesiedelt. Mit ihr hatte ich rund ein halbes Jahr vor unserer Reise Kontakt aufgenommen, weil ich sie sehr gerne mal wiedersehen wollte.
Unser Treffen war in einem angesagten, vegetarischen Koreaner in Midtown, dem Hangawi.
Ich bin ja nicht so der Vegetarische, aber das Ambiente in diesem authentisch koreanischen Restaurant war einzigartig. Inkl. Schuhe ausziehen, auf den Boden setzen und der üblichen koreanischen Höflichkeit. Auch die Einrichtung war spektakulär.
Nina hat ein tolle Karriere in den USA gemacht. Zuletzt war sie Professorin an der berühmten Ivy League Universität “Columbia“ in Manhattan.
Von ihr war auch der Tipp mit dem Hangawi.
Die Tische sind quasi ebenerdig und man schlupft zum Sitzen in die darunterliegenden Hohlräume. Der Kellner steht einem im Zweifelsfall dann direkt in der Vorspeise… hihi.
Das Hangawi ist ein sehr hochwertiges koreanisches und vegetarisches Restaurant. Die frittierten Brokkoli, Dumpling-Soups, etc. waren sogar für mich carnivoren Chauvinisten durchaus nicht unlecker. Empfehlenswert – besonders durch das sehr authentische Kultur- und Gastronomie-Erlebnis.
http://www.hangawirestaurant.com
+++
So, zack-zack… gleich der nächste Erlebnisbericht:
Coney-Island.
Was hab’ ich viel darüber gehört. Aber vermutlich habe ich nicht richtig hingehört. Vor meinem geistigen Auge hatte ich so eine Mischung aus Long Island, Las Vegas und Broadway… aber in Wirklichkeit ist es eher Strandprekariat, Ausnüchterungszelle und Provinzjahrmarkt.
Die Fahrt nach Brooklyn gestaltete sich grundsätzlich ganz einfach… einfach den F‑Train an der 59th. Strasse nehmen und bis zur Endstation durchfahren. Fahrtdauer ca. 60 Minuten.
Leider war der F‑Train an diesem Tag verhindert, weshalb wir den Q‑Train genommen haben – und fünf Minuten länger unterwegs waren. Der Vorteil: wir sind über die Manhattan-Bridge gefahren und haben dementsprechend auf die Brooklyn-Bridge vor der Skyline Lower Manhattans sehen können.
Das erste, was man an der Endstation sieht, ist eine Filiale von Nathan’s, dem einzigen, wahren Erfinder des HotDogs (laut Selbstbeschreibung!).
Das Meer war – atlantiktypisch – recht frisch, aber bei 36° eine willkommene Abkühlung. Der Strand hingegen hatte schon bessere Tage gesehen. Etwas “ungepflegt”, Plastikschrott, Glasscherben, Bierbüchsen.
Da wir recht früh am Strand waren, wer es wenigstens nicht so überlaufen.
Links der seit 1989 unter Denkmalschutz stehende “Parachut Jump”. Außer Funktion seit 2002.
Ganz interessant: Das New York Aquarium. Leider gerade zur Hälfte wegen Renovierung geschlossen.
Kommt in unzähligen Filmen vor, das Wonder Wheel. Erbaut um 1920.
Direkt am Strand gibt es noch ein zweites “Nathan’s”. Die Schlangen vor dem HotDog-Stand waren ausgesprochen lang.
Vom recht langen Steg hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die Betonklötze am Brighton Beach. Diese Ecke wird auch Little Russia genannt. An den Buden bekommt man Borschtsch, Blinys und Soljanka, anstelle von HotDogs, Burgern oder Pommes.
Abschließend muss man sagen: Coney Island… einmal sehen ist gut, aber auch das ist fast schon zuviel. Runtergekommen, billig, überlaufen… ich brauch’ das nicht nochmal. Vielleicht ist es lustiger, wenn man hier seinen Spring Break feiert oder sich schnellstmöglich mit Budweiser besäuft oder nachts zum Knutschen an den Strand kommt… keine Ahnung.
Aber eines habe ich gelernt: Was “Coney Island White Fish” bedeutet… bäh!
https://de.wikipedia.org/wiki/Coney_Island#Vergn.C3.BCgungsparks
+++
Samstag. Park Avenue closed! Wow! Das wäre ein bisschen so, als ob man die Hanauer sperrt, oder den Alleenring. Skater, Biker, Jogger, Walker und alle anderen aus den fünf Bezirken kamen auf die für Autos gesperrte Park Ave. Nike hatte Stände aufgebaut, Kinder spielten auf den ansonsten “acht Spuren schimmernden Asphalts” (Zitat aus welchem Film?).
Eine einzigartige Atmosphäre, auch Dank des Wetters, das heute nur noch kühle 33° hatte.
Ach – und falls ich noch nicht erwähnt habe: New York Feeling, 1.000%.
Freiwillige Helfer standen an den Querstraßen, um die Heerscharen vorm kreuzenden Autoverkehr zu warnen. Die standen z.T. stundenlang in der Sonne an den Kreuzungen. Und da sage noch einer, es gäbe in NYC keine ehrenamtlichen Helfer.
Nike ist bei solchen Gelegenheiten natürlich auch am Start. Hier trainieren etwa 200 Freiwillige zu Musik und guter Laune im Giga-Pop-up-Store von Nike.
Selbst vor dem altehrwürdigen Waldorf-Astoria fand das wilde Treiben statt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Waldorf_Astoria
Die Verkehrsführung der Park Avenue ist im Bereich der Grand Central Station etwas wild. Erst führt sie durch das Met Life Building hindurch – und dann um die Grand Central Station herum.
Dieses Bild ist für alle Avengers/Iron Man Freunde sehr interessant, da ein wesentlicher Teil der Handlung im Stark Tower spielt, der im Film genau an der Stelle des Met Life Building steht.
Außerdem findet exakt an dieser Stelle im ersten Teil der Avengers der “Endkampf” statt… die Stelle, wo Capt. America zum Hulk sagt:”Und Hulk! Draufhauen!” Sehr cool.
Ebenfalls sehr bekannt aus einem Film, die große Bahnhofsuhr in der Grand Central Station. Im Film “Madagascar, Teil 1″ hauen die Tiere aus dem Central Park Zoo ab, um dann in der GCS wieder eingefangen werden. Dabei donnert die Giraffe Melman mit dem Kopf in die Uhr.
An diesem Tag hatte ich “Ausgang”. Der Rest der Familie war beim Shoppen im Woodbury Outlet… und ich hatte den ganzen Tag Zeit, durch die Straßen und Avenues Manhattans zu streifen und zu fotografieren.
So eine Chance lässt man sich natürlich nicht entgehen. Unten die Löwen vor der New York Public Library. In der NYPL spielt übrigens die Eröffnungsszene von “Ghostbusters”.
https://www.nypl.org
Gelaufen bin ich die Park Avenue von der 61st. bis zur 35th. dann wegen Regens* in ein Taxi und ganz runter bis zum neuen One WTC.
* Ja Regen… die Luftfeuchtigkeit war zwischenzeitlich schon wieder runter auf 97%…
Und hier habe ich mich nochmal ausführlich mit der neuen Westfield Mall auseinander gesetzt. Offiziell heisst das Ding PATH-Station, wegen der Form auch Oculus und wegen der Mall eben Westfield Mall.
https://www.westfield.com/westfieldworldtradecenter
https://de.wikipedia.org/wiki/World_Trade_Center_(PATH-Station)
Das Ding ist geradewegs dafür konstruiert worden, um fotografiert zu werden.
Das hier finde ich am coolsten. Ein iPhone-Hochformat-Panorama. Die Struktur sieht irgendwie so aus, als ob man im Bauch eines Brontosaurus* steht und nach oben zur Wirbelsäule fotografiert.
* Natürlich weiß ich, dass es den Brontosaurus nicht mehr gibt, weil die Erstbeschreibung dieser Tierart Apatosaurus lautete. Aber den kennen viele nicht… deshalb meine wissenschaftliche Unkorrektheit.
Wenn sich Santiago Calatrava zu schwarzen Bauelementen entschieden hätte, wäre das hier eine echt tolle Reminiszenz an den Sci-Fi/Horrorfilm “Alien”.
Etwas sonderbar… es gibt in dem gesamten, riesigen Komplex nicht eine einzige öffentliche Sitzgelegenheit! Wie Heringe in einem Tank, die immer im Kreis schwimmen müssen, laufen die Menschen in der Westfield-Mall permanent wie Ameisen herum. Es scheint so, als ob die Amerikaner jeden, der sich mal setzen, innehalten oder ausruhen will, sofort als Penner oder Terrorist einschätzen würden. Und ich weiß nicht genau, wen von beiden sie mehr fürchten…
Rudy Guillianis Motto nach den Terroranschlägen war ja gerade “Go shopping, otherwise the terrorists will win!”
Das Motto von New York könnte dementsprechend lauten:”I shop, therefore I am!”
Hier auch noch ein Bericht von Spiegel Online zur Westfield Mall und zu 9/11:
http://www.spiegel.de/video/11-september-videoreportage-aus-new-york-video-1703431.html
Direkt gegenüber gab’s eine weitere – etwas weniger spektakuläre – Mall: The Fulton Center.
Ach – und das hier habe ich nur für den Helge “Bomber” Steinmann fotografiert… da macht einer in Kaviar! Mit Deinem Namen! Das ist ja quasi die Gentrifizierung eines Künstlernamens. Wo kommen wir denn da hin? Demnächst eine Investmentbank oder ein Hedgefonds namens “Banksy”..?!
Und hier der Meister selbst: Die Brasserie Les Halles, ehedem geführt von Chef Anthony Bourdain. Dieser wiederum ist ein ehemaliger Manhattaner Starkoch, der zunächst mit Büchern (Belletristik, keine Kochbücher!) auf sich aufmerksam machte und anschließend mit mehreren TV-Serien weltbekannt wurde. Gerade eben wurde seine neueste Serie “Parts unknown” mit einem Emmy ausgezeichnet. Seine bekannteste Serie “No reservations” ist eine kulinarische Reise um die Welt, mit dem immer neuen Entdecken exotischer Destinationen und Rezepten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anthony_Bourdain
https://de.wikipedia.org/wiki/Anthony_Bourdain_–_eine_Frage_des_Geschmacks
Anthony Bourdain in New York
https://vimeo.com/6644355
No Reservations – Special: Disappearing Manhattan
Von den engen, verwinkelten Gassen des Financial Districts bin ich dann rübergewandert zur Brooklyn Bridge. Da ich selbst meine ersten New York (Fernseh-) Erfahrungen in den 70ern (Kojak – Einsatz in Manhattan) und 80ern (MTV, Hip-Hop und Rapvideos aus der Bronx) hatte, war meine “Furcht” vor den dunklen Ecken in dieser Stadt noch nicht völlig ausgeräumt… und mit ’ner Profi-Spiegelreflex und dazugehöriger Linse (zusammen ca. 6.000,-) im Dunkeln unter der Brooklyn Bridge herumzutappern war zunächst etwas merkwürdig…
Aber man merkt auch hier relativ schnell, dass Manhattan von heute eigentlich nur noch wenig mit meinen Fernseherinnerungen aus den Siebzigern gemein hat.
Ganz im Gegenteil, ich habe hier zwei extrem gute Fotoläden gefunden, gegen die auch GM-Foto oder MBF in Ffm recht durchschnittlich wirken… leider sind mir die Namen entfallen (ich such’ nochmal mein Kreditkarten-Abrechnung raus, da steht’s drauf…
Und natürlich wird das herumschlendern in solchen Ecken auch meistens mit tollen Fotomotiven belohnt: Die Brooklyn Bridge in ihrer ganzen Pracht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brooklyn_Bridge
Von der BB bin ich dann quer durch Lower Manhattan gelaufen, rüber zum Washington Square Park. Einem Treffpunkt für Familien, Künstler, Singles, LGBT-People und mehr.
Bands spielen, Kinder rennen herum, Artisten und Künstler geben ihre Shows zum Besten.
Eine echt schöne Gemeinschaft von Leuten, die eigentlich gar nicht viel gemein haben… außer das sie alle in New York sind, das Wetter schön ist und man sich am Leben erfreut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Washington_Square_Park
Schirmherr des Ganzen: George Washington
https://de.wikipedia.org/wiki/George_Washington
Vom Washington Square Park ging’s dann weiter zum Broadway Richtung Norden.
New York ist auch im öffentlichen Bereich voller Kunst, Kultur, Installationen, Street Art u.v.m.
Man kann stundenlang mit offenem Mund durch die Strassen laufen – und damit alle New Yorker Residentials verärgern, denen nichts mehr auf die Nerven geht, als langsam laufende, nach oben starrende Touristen…
Und dann, am Broadway No. 900: Das Büro von Stefan Sagmeister & Jessica Walsh. Leider war es ein Samstag… und es machte keiner auf als ich geklingelt habe. Wahrscheinlich wär’ ich vor Schreck davongerannt, wenn mir tatsächlich von Mrs. Walsh die Tür geöffnet worden wäre! Stefan Sagmeister hatte ich im Frühjahr schon gesagt, das ich mal vorbeikommen wollte… aber so richtig begeistert schien er davon auch nicht zu sein…
Wenn man den Link zur S&W‑Website klickt, sieht man mit der Webcam dasselbe Fenster – nur eben von innen!
http://sagmeisterwalsh.com
Anyways… sehr schönes Büro, toll gelegen zwischen Madison Square Park und Union Square Park, direkt am Broadway im ersten Stock.
Siehe Klingel, zweitunterster Eintrag.
Von Sagmeister’s aus sind es nur noch ein paar Blocks, um wieder am Shake Shack anzukommen. Auch hier ist überall Kunst ausgestellt.
Hah! Damit habe ich meinen 10-jährigen Sohn aber ziemlich erschreckt! Wir haben ihm gesagt, wir gehen ins Mathematik-Museum. Da wich blitzartig sämtliche Farbe aus seinem Gesicht – und ein langezogenes:”Neeeeiiiiiinnnn, keine Schule im Urlaub! war zu vernehmen! Harhar…
Fast wieder Zuhause… Midtown mit dem Rockefeller Center. Auch hier ein vertikales iPhone Panorama. New York bietet sich für solche Aufnahmen einfach an.
Und nochmal das selbe Bild mit 24mm f2,8 und Spiegelreflex mit 36 MP. Etwas weniger Dramatik und Ausschnitt.
Noch ein Klassiker: Die goldene Prometheus-Statue vor dem Rockefeller Center. Direkt hinter der Statue steht im Winter immer der offizielle Weihnachtsbaum von New York.
Für den letzten Tag hatten wir noch “etwas” Restprogramm zu erledigen. Zunächst mal die Mitbringsel und Andenken für die Daheimgebliebenen.
Noch das ein oder andere Erinnerungsbild (dieses hier geschossen vom Nachwuchs-Superstar der Firma LIQUID Kommunikationsdesign, “Phil ’da photoman’ Deneberger”.
In der Nacht hatte es geregnet (ihr wisst schon, die Luftfeuchtigkeit…), aber das sorgte natürlich für schöne Motive in der Stadt.
Und dann war mal wieder Zeit für etwas Kultur: Das Guggenheim Museum.
https://www.guggenheim.org
Und durch die Spiralführung kann man es auch einem Präadoleszenten schmackhaft machen…
Die Sonderausstellung befasste sich mit Lázló Moholy-Nagy, von dem ich ehrlicherweise nicht soviel wusste… ok… Bauhaus war klar… und ein paar Bilder, bzw. den Stil kannte ich auch… aber sonst..?! Nun, jetzt weiß ich mehr über ihn!
https://de.wikipedia.org/wiki/László_Moholy-Nagy
Das ist nun kein Moholy-Nagy, sondern ein Picasso.
Tolle Architektur… aber da bin ich sicher nicht der erste, der das feststellt. Obwohl das Museum von Frank Lloyd Wright zunächst heftig kritisiert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Solomon_R._Guggenheim_Museum
Anschließend sind wir zum Abschluss nochmal über die Fifth Avenue gebummelt. Nicht ganz ohne Wehmut… *schnief*
Tiffany’s haben wir nicht geschafft (zum Glück, wär’ sonst teuer geworden!).
Das haben wir versucht zu vermeiden… obwohl wir dann doch noch einen Blick hineingeworfen haben..: Ein Alptraum aus rotem Marmor, Goldapplikationen und Indoor-Wasserfall. Hausgewordener Kitsch in der Maximalausprägung… widerlich!
Es standen ständig irgendwelche AfD-Wäh… ähm… Trump-Fanatiker davor, die irgendeinen Mist von wegen Lügenpresse, Flüchtlingen und dem Ausverkauf der eigenen Werte skandiert haben. Es scheint diese gehirnamputierten Vollidioten einfach überall zu geben… sehr traurig!
Was ich dabei so interessant finde… je dümmer die Leute sind, desto eher sind sie davon überzeugt, dass sie Recht haben… fällt das denen nicht auf?
Da steht ’ne Horde sozial Abgehängter zusammen, die sich kaum klar artikulieren – geschweige denn jugendfrei diskutieren – können… und die kommen NICHT auf die Idee, dass sie bloß Unsinn reden und denken?
Atlas, der die Welt trägt… am Rockefeller Center.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rockefeller_Center
Am Abend hatten wir dann noch ein letztes Highlight: Wolfgang’s Steakhouse.
http://wolfgangssteakhouse.net/parkave/
Wolfgang Zwiener war langjähriger Chefkellner im bekannten Steakhouse von Peter Luger. Vor einigen Jahren hat er sein eigenes Steakhouse aufgemacht. Im ehemaligen Vanderbilt Dining Room an der Park Avenue serviert er nun das, was man durchaus als “die besten Steaks der Welt” bezeichnen kann. Im Film “Der Teufel trägt Prada” lässt Miranda Priestley ein solches Dry-Aged-Edelschimmel-Porterhouse-Steak zurückgehen, um ihre Assistentin zu brüskieren.
Ein Artikel über Wolfgang Zwiener in der WAZ: http://www.derwesten.de/waz-info/ein-deutscher-macht-sich-in-new-york-einen-namen-id910059.html
Unser Porterhouse war so groß, das selbst zweieinhalb Personen mit großem Hunger nur etwas mehr als die Hälfte geschafft haben. Damit nichts verschwendet wird, bekommt man aufwändig gestaltete Doggy-Bags. Wir haben noch ein Mitternachts-Snack und ein halbes Frühstück davon gehabt…
Und was soll ich sagen: Es war nichts weniger als das beste Steak, das wir je gegessen haben.
Unglaublich zart und geschmacklich überragend. Der T‑Knochen teilt das Steak in Filet und Sirloin. Das Filet war so zart, das man es fast mit der Gabel alleine zerteilen konnte – und das Sirloin von etwas festerer, aber ebenso spektakulärer Struktur. Dazu gab’s noch Canadian Bacon, Steak Fries, Wolfgang’s Salat und eiskaltes Brooklyn Lager. WOW! WOW! WOW!
Damit war unser Urlaub auch schon wieder fast zu Ende. Die Heimreise war allerdings viel besser als die Hinreise, da ein guter Freund von uns als Flugbegleiter mit dabei war. Das haben wir rein zufällig direkt am Gate entdeckt. Dementsprechend – und weil der Flug recht leer war – hatten wir natürlich eine exzellente Extrabetreuung – und Philipp die Gelegenheit, sich den gesamten Flieger (inkl. Crewcabins, 1st. Class, Business, Upper Deck, etc.) aus der Nähe anzuschauen.
Das Fazit dieser Reise… New York ist Inspiration, Kunst, Kultur und Kommerz pur. Nicht alles, was in dieser Stadt läuft, ist positiv – leben wollte ich dort auf keinen Fall. Aber das, wozu die Stadt und natürlich besonders die Einwohner in der Lage sind, ist im besten Falle atemberaubend. Ich komme aus keiner anderen Stadt mit soviel Energie, Kreativität und Schaffensdrang zurück, wie eben aus der “Capital of the World”.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob man alleine, zu zweit oder mit Kindern herkommt… aber auch mit unserem 10-Jährigen war’s eine echte Freude. Und es war erstaunlich zu sehen, wie gut ihm sogar solche “langweiligen-Erwachsenensachen” wie das MoMA oder der vegetarische Koreaner gefallen haben. Einfach deshalb, weil es völlig neue Eindrücke waren, die man eben nur in Städten wie New York sammeln kann.
Anbei eine kleine Übersicht, bzw. Zusammenfassung unserer Erlebnisse in Top-Ten-Listen-Form.
Wer Fragen hat, dem stehe ich natürlich gerne per Mail ( home@liquid-frankfurt.de ) zur Verfügung.
Meine Top-Ten Gastronomie:
1. Wolfgang’s Steakhouse, Park Ave.
2. Burger Joint, Le Parker Meridian Hotel
3. Eisenbergs Sandwichs, vis-á-vis Flatiron
4. Kantine im MoMA
5. Frying Pan am Hudson
6. Shake Shack, Madison Square Park
7. Eataly, vis-á-vis Flatiron
8. Huangawi, vegetarischer Koreaner, Midtown
9. Farinella Bakery Pizza, Upper Eastside
10. The Highline, The Standard Biergarten
Meine Top Ten Tagesziele in Manhattan:
1. MoMa, Bestes. Museum. Ever.
2. AMNH, American Museum of Natural History
3. New York Yankees, Bronx
4. The Highline
5. Central Park Zoo
6. Chelsea Piers, Baseball im Käfig und mehr.
7. Solomon Guggenheim Museum
8. Intrepid Sea, Air & Space Museum
9. 9/11 Memorial, One WTC, PATH-Station
10. Park Avenue, autofreier Samstag
Meine Top Ten Sehenswürdigkeiten:
1. Central Park (Strawberry Fields)
2. Empire State Building
3. Staten Island Ferry/Statue of Liberty
4. Brooklyn Bridge
5. The Oculus
6. Grand Central Station und Met Life Building
7. New York Public Library
8. Rockefeller Center (Prometheus, Atlas, etc.)
9. Flatiron Building und Madison Square Park
10. Parachute Jump, Wonder Wheel, Coney Island
Meine Top Ten Shopping
1. Apple Store, 5th. Ave/Central Park
2. Niketown, E 57th, zwischen 5th. Ave. und Madison
3. Bookstore im MoMA
4. Der geile Foto- und Filmladen, dessen Name mir entfallen ist.
5. Fanshop im Yankee-Stadium
6. Westfield Mall
7. Dean & Deluca, Upper East Side
8. Eataly, vis-á-vis Flatiron Building
9. Disney Superstore, Times Square
10. Nintendo Superstore, Rockefeller Center
Meine Top Ten “Damn, I missed that!”
1. Metropolitan Museum of Art
2. Mittagskantine in der UNO
3. Crif-Dog
4. Cronut
5. Bronx Zoo
6. Market on the Hester Street
7. Little Italy
8. Little China
9. Helicopterflug Manhattan
10. Become a member of the “Mile High Club”
Meine Top Ten “New York Songs”
1. Englishman in New York – Sting
2. Leaving New York – R.E.M.
3. Imagine – John Lennon
4. Piano Man – Billy Joel
5. Walk on the wild side – Lou Reed
6. Fairytale of New York – The Pogues
7. Empire State of Mind – Jay‑Z & Alicia Keys
8. Shaft – Isaac Hayes
9. No sleep till Brooklyn – Beastie Boys
10.Take five – Dave Brubeck
Alle Fotos und Texte © Olaf Deneberger für LIQUID Kommunikationsdesign. Veröffentlichung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Urhebers. Missbrauch wird strafrechtlich verfolgt.
www.liquid-frankfurt.de